Kritiken (Presse)

bitte senden an: e-mail: Scelsi@gmx.de

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Lindauer Bürgerzeitung / 03.02.2006


Das Scelsi Projekt mit Andreas Leucht und Stefan Fischer :

Vernissage in der Galerie im Luitpoldpark / Lindau am 27.01.2006



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neue musikzeitung / Dezember 2000 - Januar 2001
 

Stilsicher
Col legnos neue Scelsi-CD, mit 73 Minuten für eine Hörsitzung beinahe zu reichlich bestückt, tritt in Konkurrenz zu zwei cpo-Produktionen mit David Smyers beziehungsweise Carin Levine ist aber im Gegensatz zu diesen auch über den normalen Einzelhandel zu beziehen.
Ihren besonderen Wert erhält die Aufnahme einerseits durch die untadelige Interpretation durch das mir bisher unbekannte, aber schon seit zwölf Jahren bestehende Münchner Ebony-Duo, das hier Scelsis Solo- und Duostücke für Flöte beziehungsweise Klarinette zusammenfasst.
Andererseits biet die Produktion noch Arrangements von ursprünglich für Geige („Xnoybis „L‘âme...") beziehungsweise Piccoloflöte und Oboe („Rucke di guck") bestimmte Stücke, die Michael Raster für die Duo-Besetzung einrichtete.
Die Übertragbarkeit auf andere Instrumente geht auf Scelsi selbst zurück, der zuweilen eigene Klavierimprovisationen auf Band mitschnitt und sie Assistenten zur kompositorischen Ausarbeitung- für unterschiedliche Besetzungen - überließ.
Scelsi schien an großem Aufhebens um seine Person wenig gelegen zu sein, sonst hätte er solche wichtigen Aufgaben kaum delegiert und wohl auch nicht die Abbildung seines Konterfeis untersagt.
Trotzdem ist sein Werk - wie groß sein persönlicher Anteil daran auch sein mag - von immer wieder erstaunlicher Qualität und stilistischer Kohärenz.
Die Bescheidenheit desjenigen, der von seiner Musik nicht leben musste, war sicher auch dafür verantwortlich,dass der schon hoch betagte Scelsi erst wenige Jahre vor seinem Tod (1988) „entdeckt" wurde.
Nun erst schien die Zeit reif - etwa für seine schon aus den fünfziger Jahren stammenden, radikalen Studien über nur einen Ton - egal, ob sie nun für Orchester oder, wie hier, für Soloinstrument ausgelegt waren.
Nach so viel „maximal music" entfaltete es geradezu atemberaubende Wirkung, das Schicksal extrem lang ausgehaltener Töne zu verfolgen:
Durch komponierte, subtile Schwankungen von Anblasdruck oder Lippenspannung verändert sich das Obertonspektrum und damit die Klangfarbe, oder es scheinen (in Duostücken) zwei sehr eng benachbarte Töne zu einem zu verschmelzen.
Mátyás Kiss

 

 

 

 

 


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Giacinto Scelsi - complete works for flute & clarinet :

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